Australien

Melbourne #4: Skurriles Melbourne

An unserem Abreisetag aus Melbourne konnten wir bei Europcar in der City unseren nächsten bereits vorbestellten Mietwagen abholen.

Ich weiß nicht, woran es lag, aber in Melbourne liefen unsere Begegnungen mit den Mitarbeiterinnen beim Hotel-Check-In und bei der Mietwagenabholung so gar nicht ‚smooth‘.

Im Hotel wollte man uns noch vor Bezug des Apartments die kompletten 4 Nächte auf der Kreditkarte belasten, obwohl schon alles bezahlt war. Erst nach vehementem Einspruch unsererseits überließ man uns das Apartment und die Dame vom Check-In musste am nächsten Tag zugeben, dass die Buchhaltung den Geldeingang wohl nicht richtig zugeordnet hatte und jetzt erst alles in Ordnung sei. Ich war kurz versucht anzubieten, als Experte für globale Finanzprozesse Unterstützung zu leisten und hatte dazu auch schon einige Ideen, aber ich konnte grade noch so meinen Mund halten. 😀

Bei Europcar erwartete uns eine ähnliche Diskussion über unseren Mietwagenvoucher und die Dame beharrte darauf, dass der Voucher bereits eingelöst sei und man uns so keinen Mietwagen mehr geben könne.

Zum Glück löste der Kollege das Desaster innerhalb von 5 Minuten.

Und zum Glück sind wir beide bei solchen Diskussionen nicht auf den Mund gefallen.

Leicht genervt nahmen wir unseren Riesen-SUV, einen Mitsubishi Pajero, ein Schiff, ein Bus, ein 7-sitziges Ungetüm entgegen, in das man sich mit zusätzlichen Haltegriffen ins Innere, einen halben Meter über dem Boden, ziehen muss. Für mich als ‚Kurze‘ ein ständiger Krampf: zum Beispiel bei Regen mal schnell ins Auto springen ist nicht. Reinturnen ist angesagt, selbst für Dirk und auf der Fahrerseite, denn das Lenkrad ist leider zu niedrig angebracht – im höchsten Modus. (Ja, wir wissen, wie man ein Lenkrad verstellt, hilft in diesem Fall jedoch leider auch nicht weiter.)

Und jetzt startete ein Höhepunkt unserer Automobil-Geschichte: in dem Ungetüm durch Melbourne zum Hotel zum Einladen der Koffer gurken unter Beachtung der besonderen weltweit wohl einmaligen Verkehrsregel ‚Hook Turn‘ – und das bei dem sowieso schon irren Linksverkehr.

Eine kurze Erläuterung zum ‚Hook Turn‘, der etwas seltsamen Methode des Rechtsabbiegens in Melbourne.

Der Grund liegt zum einen in dem dichten Straßenbahnverkehr, zum anderen sind es die vielen großen Kreuzungen im Blocksystem in der Innenstadt Melbournes.

Das Prozedere eines ‚Hook Turns‘ verläuft wie folgt:

Wer mit dem Auto oder dem Camper in Melbourne unterwegs ist und dieses Schild (siehe Galerie) über der Straße hängen sieht und nach rechts abbiegen möchte, der muss sich erstmal ganz links einordnen, aber den Blinker rechts setzen.

Schaltet die Ampel auf Grün, hält man sich weiterhin links, fährt etwa bis zur Mitte der Kreuzung vor und bleibt dort stehen (Blinker weiterhin rechts).

Nun lässt man den Geradeaus-Verkehr (und die Straßenbahnen) durchfahren bis die Ampel auf Orange/Rot umspringt.

Erst dann schließt man seinen Abbiegevorgang ab, kreuzt die Straßenbahnschienen und biegt rechts in die Straße ein.

Wer mehr wissen möchte, schaut sich am besten mal ein YouTube-Video dazu an – oder fährt am besten gar nicht erst selbst Auto in Melbourne City. 🙂

Wir waren froh, als wir unsere Riesenschüssel aus der Innenstadt hinaus navigiert hatten und in ruhigere Gefilde Richtung Great Ocean Road kamen.

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