Australien

Port Douglas #2: Nördliches Great Barrier Reef

Dirk hatte versucht, zu meinem Geburtstag eine besondere Tour zu organisieren, aber wir waren etwas spät mit unserer Anfrage und so fand dieser besondere Ausflug mit Nautilus und Quicksilver erst am nächsten Tag statt.

Wir sollten uns um 11 Uhr am Sheraton Helipad einfinden. Nur: wo war der? Erst eine Nachfrage ergab, dass es sich dabei um die Wiese neben dem Country Club handeln würde, auf dem ständig ungefähr 100 Kakadus saßen.

Hier empfing uns Nautilus und wir erhielten die Sicherheitseinweisung für den Helikopter sowie unsere Schwimmwesten. Dann kamen und flogen verschiedene Helikopter ab, die Leute brachten und auch andere schon abholten. Wir wurden mit einem zweiten Pärchen zu einem größeren Heli mit 6 Sitzen gebracht und ich durfte vorne sitzen. Nachdem der Heli eine Wiesen-Spezial-Runde gedreht hatte, um die Kakadus zu vertreiben, damit sie ihm nicht in die Rotorblätter fliegen, hob er ab Richtung Küste und Riff.

Wir überflogen Snapper Island, die Insel, die aussieht wie ein Krokodilkopf und Sandbänke, die aus dem Great Barrier Reef hervorragten. Wir konnten die Korallenriffe unter uns sehen, türkisfarbenes und dunkelblaues Wasser und die Brandung, die sich an den Riffen brach. Der Pilot drehte für uns noch zwei extra Runden über die schönsten Riffe und hielt dann auf die Quicksilver Reef Plattform zu, die zwischen zwei größeren Riffen fest vor Anker liegt. An der Plattform ist ein Quicksilver Katamaran festgemacht, der die Gäste zur Plattform und wieder in den Hafen von Port Douglas zurückbringt. Unser Heli-Landeplatz war eine fixierte Holzplattform etwa 200 Meter von der Quicksilver Base entfernt.

Der Pilot landete sicher, aber das Meer toste um uns herum, es war unfassbar windig und wir mussten uns gut festhalten, um auf das kleine Tenderboot umzusteigen, dass uns zur Quicksilver Plattform brachte.

Wir bekamen eine neue Sicherheitseinweisung und ein Guide zeigte uns, was man alles unternehmen könne: Schnorcheln und Tauchen unter Aufsicht der Lifeguards, Tauchtrainings, ein Unterwasserbeobachtungstunnel war an Bord, wir konnten mit dem Mini-U-Boot alle 20 Minuten ablegen und trocken das Riff unter Wasser erkunden. Es gab überdimensionale Helme, mit denen man unter Wasser spazieren gehen und selbst die Unterwasserwelt erkunden kann. Dazu war ein großzügiges Lunchbuffet aufgebaut und die Crew veranstaltete einmal am Tag eine Fischfütterung, zu der sich gerne die großen Rifffische einfanden und sich zwischen den Schnorchlern und der Crew um die Happen stritten. Wir genossen diese abwechslungsreichen drei Stunden an Bord, bis wir aufgerufen waren, uns zum Katamaran zu bewegen, der uns in 1,5 Stunden zurück nach Port Douglas bringen würde.

Ich muss sagen, es war mal wieder eine sehr bewegte Überfahrt und ich versuchte dösend nicht auf den starken Wellengang zu achten. Hat ganz gut geklappt und mir wurde zum Glück diesmal nicht schlecht. Vielleicht lags auch an Sekt und Wein, die mir Dirk diesmal einflößte und mich in einen Zustand von Trance versetzte, der Wellen und Seegang einfach so wegdriften ließ… Ihr wisst schon, was ich meine. 😀 War ja schließlich auch kein Krokodil in Sicht! Unter diesen Umständen kamen wir gut gelaunt an der Marina von Port Douglas wieder an.

Lasst mich noch eine generelle Info zum Great Barrier Reef Besuch einfügen: Das Great Barrier Reef hat in der Fläche eine Ausdehnung, die der Größe von Deutschland entspricht. Dabei zieht es sich über 2.300 km in der Länge und ist der einzige lebende Organismus, den man vom Mond aus sehen kann. Aber: von Land oder vom Boot aus, sieht man nur wenig davon! Man sieht es am besten aus der Luft und natürlich beim Schnorcheln und Tauchen unter Wasser. Daher ist unsere klare Empfehlung, neben dem Schnorcheln auch mal an einen Helikopter-Flug zu denken.

Wir werden sicher noch schnorcheln gehen am Great Barrier Reef im Verlauf der weiteren Reise, hoffen aber auch noch, dass die fiesen Würfelquallen bis dahin in den Winterschlaf gehen, damit wir vielleicht um die Ganzkörperanzüge beim Schnorcheln drumherum kommen. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht.

Und wie wichtig es ist, das Great Barrier Reef mit eigenen Augen zu sehen, erschließt sich uns auch aus dem Mini-U-Boot, denn wir haben nicht nur einen Eindruck zur Schönheit des Riffs und seiner Bewohner erhalten, sondern auch wie viele Korallen durch Umweltverschmutzung, Sonneneinstrahlung und Meereserwärmung bereits abgestorben sind. Es lohnt sich, sein eigenes Denken und Handeln zu überprüfen, wenn man mit eigenen Augen sieht, was der Eingriff in die Natur durch den Menschen anrichten kann. Aber auch, was wir alle selbst wieder aufbauen können…

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