Singapur

Singapur, 2. Teil

So ! Ich war also 3 Wochen zurück in Deutschland: Familie und Freunde treffen, Rosenmontag in Mainz feiern, den Rest des deutschen Winters auskosten und genau… zwischendurch natürlich auch noch arbeiten. 😉

Dabei muss ich festhalten, dass diese 3 Wochen nicht ohne waren: gefühlt war ich die 3 Wochen lang krank – Grippe und Bronchitis ließen grüßen – aber das betraf anscheinend halb Deutschland.
Dazu kam ich in den kältesten Wochen des Deutschen Winters zurück: in der letzten Woche vor Abflug nach Singapur gingen die Temperaturen bis auf -10 Grad runter, aber das muss ich meinem deutschen Publikum ja nicht erst sagen, ihr habt ja mit mir gefroren.

Durchwachsen war dann die Temperaturdifferenz zu Singapur: gute 40 Grad Differenz (-10 in Deutschland zu +30 hier in Singapur).
Bei den Temperaturen gepaart mit der Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 % muss ich nicht erst erwähnen, dass die ersten 2 Tage mein Kreislauf Tango getanzt hat.

Es ist schön wieder in Singapur zu sein und meine Liste der Plätze, die ich noch sehen muss, ist lang. Es war auch schön, dass mich die beiden Concierges im Apartment Hotel wiedererkannt und sich gefreut haben, mich zu sehen. Ich kenne schon mein Apartment, meine U-Bahn Linie ins Büro, den Supermarkt in Bugis Junction und aus dem Museumfenster vom SAM (Singapore Art Museum), das bei mir um die Ecke liegt, kommt jeden Tag wieder dieselbe Elektromusik zu einem Zeichentrickfilmchen.
Trotzdem ist es seltsam, so vieles in Deutschland zurück zu lassen: meinen Mann, meine Familie, meine Freunde, die Wohnung, mein MINI bleibt auf seinem Parkplatz stehen. Die einen sagen, ach das ist doch nur eine kurze Zeit, so 2 Monate, das ist nix. Andere konnten es nicht fassen, wie ich soooo lange von zu Hause und meinem Mann wegbleiben kann. Die ganze Bandbreite der Reaktionen war zu spüren …. von Verständnis bis Neid bis Unverständnis bis Euphorie, was sich mir für Möglichkeiten bieten.
Und so ganz einfach ist es doch nicht – wenn der ein oder andere meint, wie toll es in Singapur ist, ein Privileg hier zu sein und eine Zeit hier zu leben. Ja genau, das ist es  – und doch kann man die Freude darüber nur selten teilen, denn man ist sehr viel allein.  Ich, die ich mein Leben lang nur Fernweh hatte, knabbere grade ein kleines bisschen an Heimweh….
Auch die kurzen Abende nach längeren Arbeitstagen im Büro können in einem Apartment lang werden. Das Projekt ist zu anstrengend als dass das Team jeden Abend durch die Kneipen ziehen könnte. Dafür ist es übrigens auch viel, viel zu teuer.
Das hört sich echt verschroben an, aber da fällt mir der Spruch ein: man wird nicht jünger ! Sachen, über die ich mir mit Mitte zwanzig, als ich in Paris gelebt habe, keine Gedanken gemacht habe, fallen mit Anfang 40 und einem komfortabel eingerichteten deutschen Alltags-Leben deutlich schwerer. Raus aus der Komfortzone wollte ich noch mal – und genau da bin ich ! Wie gewünscht…
Also: die Es-ist-alles-soooo-toll postings von facebook werdet Ihr hier nicht finden, hier gibt es noch ein paar ehrliche Ansichten und Emotionen. 🙂
Aber ich weiss es sehr zu schätzen, wenn es dann mein engstes Umfeld gibt, das regelmäßig mit mir  skypt und mir die Stories aus Deutschland berichtet – sofern wir uns vorher dazu über die Zeitzonen hinweg verabredet haben.

So, und dann als Entschädigung für mich wie für Euch die neuen Erlebnisse in Singapur. Ich war dann direkt am Samstag nach meiner Ankunft auf der vorgelagerten Insel Sentosa und habe mich dort rumgetrieben, habe einige Trails erkundet und bin dann – mitten im Gewitter – mit der Seilbahn auf den Mount Faber gefahren. Der Mount Faber ist hier der höchste Berg in Singapur mit – lacht nicht ! – 150 Metern….. Bei 90% Luftfeuchtigkeit kann auch dieser Anstieg zur Herausforderung werden. 😀
Aber erstmal ein paar Bilder von oben:

  

   

   

     

Singapur’s Wahrzeichen: der Merlion

Gute Nacht, Singapur! Euch einen schönen Nachmittag nach Deutschland.

Ein Kommentar

  • S. Q

    Hi Simone, ich finde es toll, dass Du nicht nur Eitel Sonnenschein postest. Ist so viel authentischer und ich glaube jeder kann das echt nach voll ziehen. Ist halt kein Urlaub sondern Alltag mit Arbeit, langen Abenden ohne Partner und Freunden. Würde mir genauso gehen. Leider haben wir uns in Deutschland diesmal gar nicht gesehen, aber wir kommen Dich auf jeden Fall besuchen, versprochen!!!!!! Und vorher sehen wir uns auf jeden Fall wenn Du das nächste hier bist.Und dann ist hoffentlich richtig Frühling.
    Deinen Blog lese ich immer so gerne, die Bilder sind absolut der Hammer.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.