Oman

Salalah & die Weihrauchstraße

Eine der (international) bekanntesten Gegenden im Oman ist Dhofar, das Gebiet der Weihrauchbäume im Süden vom Oman. Hier liegt auch der Beginn der uralten Weihrauchstraße, auf der schon seit Jahrhunderten ein reger Handelsverkehr zwischen dem Süden der Arabischen Halbinsel und dem Mittelmeer stattfand. Es war eine alte Karawanenroute, auf der mit Kamelen der Weihrauch von Dhofar durch den Jemen und dann zu den Mittelmeerhäfen Gaza und Damaskus transportiert wurde.

Später wurde die Landroute durch den Seeweg, das heißt durch das Rote Meer, ersetzt und verlor dadurch bereits an Bedeutung. Heutzutage hat auch der Weihrauch an Verbreitung verloren und der Handel findet nur noch in geringerem Maße statt.

Trotzdem ist das „Land des Weihrauchs“ UNESCO Weltkulturerbe und durchaus einen Besuch wert.



Monsun

Man sollte sich nur sehr genau überlegen, in welcher Jahreszeit man dieser Region einen Besuch abstattet. Im Juli /August sind zwar die Temperaturen erträglicher, dafür hat dann der Monsun Hochkonjunktur und es regnet was das Zeug hält. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Wüste zu leben beginnt und überall Blumen anfangen zu blühen und das sonst sehr karge Land bunt und grün wird.
Für uns Europäer ist das vielleicht nicht die optimale Reisezeit, aber wer dieses Wetter Jahr für Jahr liebt und erst recht während der Regenzeit dorthin fährt, das sind die Omanis aus Maskat – und die Bewohner von Dubai suchen hier gerne eine Auszeit aus den heißen Gefilden !


Touristische Gegensätze


Wir hatten uns einige Tage in einem neu gebauten Ferienresort einquartiert, in dem überall noch Baustellen waren. 3 Hotels waren allerdings schon in Betrieb und lagen direkt am Meer. Nach unseren Infos war man dabei aus dieser Ferienanlage ein zweites „El Gouna“ zu errichten, direkt nach dem ägyptischen Vorbild. Außerdem sollte in den Wintermonaten ein Alternativangebot für den Mallorca-Pauschal-Touristen her !
Leider …. Können wir nur sagen….denn es widerspricht zum einen der Natur dieser Region, die noch sehr ursprünglich und traditionell ist, so einen Pauschaltouristentempel zu errichten. Zum anderen bekamen wir die Auswirkungen bereits zu spüren – in Form von Touristen, die sich so gar nicht mit ihrem Reiseland Oman beschäftigt hatten und mit dem Hotelpersonal diverse Diskussionen starteten, um endlich das geliebte Schweineschnitzel und ein Bier auf die Restaurantkarte zu bekommen. Das ist wirklich schade, dass dieseGegend im Namen des Pauschaltourismus in dieser Form verschandelt wird. Daher würden wir auch nie wieder in diese Hotelanlage fahren, sondern uns nur eine lokale Unterkunft suchen.

Dieses Aufeinanderprallen von Gegensätzen habe ich übrigens noch nie so sehr wie an diesem Hotelpool gespürt: Am ovalen Pool lagen immer schön abwechselnd Europäerinnen im Bikini und Arabische Damen in der Burka. Nach meinem Empfinden, hat sich in dieser Mischung sicherlich keine von beiden wirklich wohl gefühlt, sondern eher gehemmt…..Und wer soll sich da bitte in der Zukunft an wen anpassen und warum überhaupt ?

Wir haben uns daher entschieden, möglichst wenig Zeit in dieser Ferienanlage zu verbringen und haben selbst einen Ausflug gebucht.



Ausflug in die Berge – Jebel Samhan

Bei der Suche nach einem schönen Ausflug sind wir im Internet auf National Tours Oman gestoßen, ein kleines aufstrebendes touristisches Unternehmen in Salalah, hauptsächlich geführt von einer Deutschen, die seit Jahren im Oman lebt und das Land sehr gut kennt und sehr schätzt. Sie hat uns mit dem großen Geländewagen abgeholt und wir sind auf die Bergsafari gestartet. Durch kleine Dörfer, auf das Plateau der Bergkette Jebel Samhan, mit vielen Fotostopps und wieder runter in das Wadi Darbat zu den Kamel- und Rinderherden, die sich im Tal frei bewegen.

Wilde Kamele im Wadi in Salalah

Dabei hat Anissa uns viele Details zum Land verraten, Geschichten von den Omanis erzählt und die ein oder andere Anekdote aus ihrer Reiseleiter-Laufbahn im Oman.
Wir hatten einen wundervollen Tag, haben den Oman nochmal von einer anderen Seite kennengelernt und waren froh über diese kleine, fast private Tour, die uns mehr Einsichten in das omanische Leben gebracht hat, als wir im ersten Moment in unserer Pauschi-Ferienanlage vermuten konnten.

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